Extremsportler und Papa Michael Strasser
Episode 55
48:28
+++NEU!! „Papa Mia!?“ auch als Video Podcast auf Spotify und Youtube+++
Er ist mit dem Rad bei #cairo2cape von Kairo nach Kapstadt gefahren. Er hat den ganzen Amerikanischen Kontinent – von Alaska bis Patagonien bei #ice2ice – durchradelt. Gerade eben ist er von seinem 7-7-1 Projekt zurück, bei dem er als Solo-Kämpfer die 7 höchsten Gipfel der 7 Alpenländer in etwas mehr als 7 Tagen und 10 Stunden bezwungen hat. Am Rad und zu Fuß. Und all das stellt sich in Sachen Herausforderung und Lebenserfahrung hinter seiner Vaterschaft an…
Hört die wahrscheinlich extremste Folge meines Podcasts!!
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Website von Michael Strasser: https://strassermichael.at/
Michael Strasser auf Instagram: https://www.instagram.com/_michael_strasser
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Transkript:
Michael Strasser:
[0:00] Das war für mich auch ein bisschen so der Grund, selber eine Familie zu gründen, weil ich irgendwie gemerkt habe, wie wichtig mein Bruder und ich für meine Eltern bin und was das für eine Aufgabe ist, wenn man älter wird.
Michael Strasser:
[0:10] Und das war für mich dann auch mit der Grund, zu sagen, ich möchte eine Familie
Michael Strasser:
[0:14] haben, weil ich möchte auch meine Altwerden noch einen Sinn haben. Und ich will nicht, keine Ahnung, von einem Golfplatz zum anderen pilgern, nur weil ich halt einfach niemanden habe, um den ich mich kümmern kann.
Bernhard:
[0:33] Mein Papa-Gast heute ist Extremsportler Michael Strasser. Spannenderweise um ziemlich genau einen Monat jünger als ich. Und zwar April 83 bist du? Ich bin März 83. Wobei, wenn ich mir das anschaue, was du gemacht hast, gefühlt mindestens 20 Lebensjahre mehr Erfahrung, was diese Sportgeschichten angeht. Ich erwähne jetzt vielleicht bewusst nur einige wenige Meilensteine für all jene, die dich vielleicht noch gar nicht kennen. Wer Details wissen will, ich verlinke deine Website, ich verlinke auch deine Social-Media-Accounts. Die kann und soll man auch, finde ich, studieren, weil da extrem viele Sachen drinnen sind, die unglaublich spannend sind. Deine Story-Archive finde ich extrem cool, weil du halt einfach wirklich so Einblick hast in deine unterschiedlichen Sachen. Ich lasse jetzt auch die Triathlon-Sachen weg, weil sonst wird es zu lang. Fangen wir mal an, Race Across Russia, damals, 2013 war das, glaube ich, oder? 13 Tage quer durch Russland mit dem Radl. Kairo nach Kapstadt, ebenfalls mit dem Radl. 11.000 Kilometer Ice-to-Eis, also Alaska nach Patagonien in 84,5 Tagen mit dem Radl. Die letzten beiden waren auch Weltrekorde, glaube ich.
Bernhard:
[1:39] Zweimal Publikumswahl, Sportler des Jahres. Sportler mit Herz, zuletzt im Vorjahr aufgrund deines Workouts im Park, das du auch schon seit zehn Jahren machst eigentlich. Publikumswahl war das. Und jetzt erst im Juli, 771, das waren sieben Gipfel, das sieben Alpenländer alleine ohne Unterstützung, quasi von Berg zu Berg mit dem Radl und dann Bergsteigend oder Bergrennend eigentlich hinauf und das Ganze in sieben Tagen und ganz knapp unter elf Stunden. Das ist das, wo du gerade zurück bist,
Bernhard:
[2:09] Ich habe meine Anfrage-Mail an dich geschrieben, dass es nicht ums Radlfahren gehen wird und gar nicht so wirklich ums Extremsporteln. Dementsprechend komme ich jetzt noch auf zwei Meilensteine, die sportlich jetzt nicht so zum Weltrekord taugen. Und zwar war das 2022 einmal die Hochzeit mit deiner Kerstin. Und da habe ich gelesen, dass sie dir den Heiratsantrag gemacht hat.
Michael Strasser:
[2:29] Ja, das bin ich besonders stolz eigentlich.
Bernhard:
[2:31] Erzähl doch mal, was war da oder wie war das? Das war Gran Canaria.
Michael Strasser:
[2:35] Ja, es ist ein klassisches Runners-High ausgenutzt, als ich halt vom Morgenlauf zurückgekommen bin. Nein, ich habe sich aber jahrelang damit aufgezogen, dass ich es quasi cool finden würde, wenn wir ein paar Klischees aufbrechen, weil ich glaube, in unserer Beziehung wir generell versuchen ein paar Klischees aufzubrechen und habe mir gedacht, das wäre eigentlich voll cool, also ich würde das jedem erzählen, dass du mich gefragt hast und, das hat sich dann scheinbar wirklich zu Herzen genommen und es dann gemacht, ja. Ich fand das sehr cool.
Bernhard:
[3:05] Aber jetzt nicht so mit klassisch Kniefall und Ring?
Michael Strasser:
[3:09] Nein, nein, das sind wir nicht so. Nein, sie ist auf einer Liegestuhl von unserem Airbnb gesessen und hat gewartet, bis ich daherkomme. Lustigerweise bin ich beim Haus vorbeigelaufen, weil ich den letzten Kilometer voll machen wollte. Ich habe sie dann nochmal extra warten lassen, ohne dass ich es gewusst habe. Und ja, also wir haben schon eben 2018 war es zu einem Moment, der durcherlebt, wo wir gewusst haben, entweder kommen wir bei dem Projekt gar nicht gemeinsam heim oder wenn wir es überstehen, so eine orgel Phase, dann werden wir wahrscheinlich schon auch zusammenbleiben.
Bernhard:
[3:47] Cool.
Bernhard:
[3:49] Und ebenfalls 2022, das war für dich offenbar ein orges Jahr, ein sehr ereignisreiches, die Geburt eures gemeinsames Sohnes, Moritz. Und das ist so ein bisschen so das, worüber ich mit dir heute reden möchte, so den Extremsportler als Papa. Wie du deine Vaterrolle anlegst auf der ersten Seite, wie du als Extremsportler mit der Verantwortung auch umgehst, die du deiner Familie gegenüber hast bei dieser extremen Ausübung von Aktivitäten. Das zweite ist die Herausforderungen und Rückschläge, weil ich denke mir, da gibt es wahrscheinlich auch Parallelen oder vielleicht auch große Unterschiede zwischen Papa sein und Extremsport. Und das dritte ist, wie sich das alles so gemeinsam ausgeht, weil ich glaube, du bist der beste Beweis, dass Papa sein keine Ausrede ist, um unsportlich zu werden, was vielleicht doch viele bei sich selbst beobachten, oder?
Michael Strasser:
[4:43] Ja, also bei mir ist es so, dass dieser ganze Sport, die auf einer sehr hohen intrinsischen Motivation beruht, also ich habe den Sport einfach schon lange, bevor es quasi mein Berufsbild wurde, ja einfach intensiv ausgeübt, einfach aus der Freude am Sport. Und das war uns aber auch klar meiner Frau und mir, das waren wir Familiegründen, dass wir versuchen wollen, möglichst unser Leben in ähnlicher Art und Weise
Michael Strasser:
[5:10] weiterzuführen. Das geht natürlich nicht mit dem Kleinen. Unsere Wanderungen sind natürlich jetzt anders, aber wir machen trotzdem viel mit ihm. Und er ist jetzt ein bisschen über zwei Jahre alt und wir haben ein bisschen mitgezählt, er hat ungefähr 45.000 Höhenmeter, ist der schon gewandert in seinem Leben. Der war mit sechs Monaten das erste Mal am Traunstein. Das ist unser Hausberg, wenn wir in Oberösterreich sind. Und es geht immer mehr, als man glaubt. Aber es geht immer anders, als man glaubt. Man muss immer jede Wanderung mit dem Kleinen sehr offen losstarten. Und ich glaube, mit umso weniger Druck, wenn man weggeht, umso besser geht es. Also wenn man sich etwas vornimmt, man möchte unbedingt da draufgehen und den Gipfel erreichen, dann funktioniert es umso schlechter. Aber wenn man einfach sagt, du, wir gehen einfach mal los, schauen wir, wie lange es gut geht, dann pennen wir meistens zwei Stunden und es ist alles fein.
Michael Strasser:
[6:02] Und ja, nein, also wir versuchen mitzunehmen, jeden Mittag verbringe ich den Mittagsschlaf gemeinsam mit ihm, wir wechseln einen Tag, da wir Radl fahren mit den Anhängern und einen Tag, da wir laufen. Und letzte Woche war der Kinderwarten-Tour, da haben wir am Vormittag noch eine extra Mountainbike-Tour gemacht. Da sitzt er vorne am Lenker. Zwei Stunden sind wir gemeinsam gefahren, dann haben wir was gegessen und dann sind wir noch eineinhalb Stunden gelaufen und dann kommt der Papa auch zu einer Bewegung und das passt dann gut.
Bernhard:
[6:31] Also wenn man will geht es schon.
Michael Strasser:
[6:33] Wenn man will geht es und es geht immer viel mehr, als man glaubt hat. Also ich hätte es nie für Möglichkeiten und gewöhne sich heute extrem dran. Also ich kann mich erinnern, unsere ersten Trageversuche waren nach einer Viertelstunde auch aus. Da muss man halt einfach dranbleiben und dann irgendwie ködern und jetzt liebt er es. Wenn er den Radl-Anhänger sieht, er klettert allein rein und sagt, Papa, los, Papa, los.
Bernhard:
[6:58] Treibt er dich auch ein bisschen auf?
Michael Strasser:
[7:02] Ein gutes Beispiel war, ich bin heuer beim Wings4Life Worldrun, da habe ich gesagt, ich möchte einmal probieren, mit dem Laufwagerl zu laufen. Und ich habe aber jedem im Vorfeld gesagt, es kann einfach sein, dass wir nach zwei Kilometer am Straßenrand stehen und es ist vorbei. Und so wirklich so ergebnisoffen bin ich auch in das reingegangen und es geendet hat, dass wir über 32 Kilometer weit gekommen sind, weil ich einfach geschoben habe, dann ist er eingeschlafen und gerade auf die ersten zehn Kilometer auf der Marufa-Straße, was am lautesten ist vom ganzen Event, da hat er einfach gepennt. Und dann ist jemand aufgewacht und normalerweise, wenn er aufwacht, nach einer halben Stunde ist es dann vorbei. Und ihm hat es einfach so getaugt, dass so viele Leute am Streckenland waren. Wir sind natürlich dann auch hinten raus, haben halt extrem viel angefört worden, wie da die Leute gesehen haben, dass da noch einer mit einem Kinderwagen herkommt. Und es hat den Fuhrtag, der ist vorne gesessen, hat geklatscht. Bei jeder Labestation sind wir stehen geblieben, haben wir was getrunken. Da musst du gleich aufpassen, dass er nicht zum falschen Becher greift, weil der nimmt natürlich alles, was er kriegen kann. Und so haben wir den Tag eigentlich voll gut umgebracht. Aber es war halt auch so, ich bin halt komplett offen rangegangen und habe jetzt meist das Beste, was man glaubt.
Bernhard:
[8:17] Hast du auch da die Unterstützung von deiner Frau, was das angeht? Weil sie ist ja auch jemand, der dem Sport alles andere als fremd ist.
Michael Strasser:
[8:24] Ja, also es war bei dem Lauf auch so, dass sie dann mit dem Lastenrad hinterhergefahren ist, am Ende zumindest. Aber es war dann eigentlich gar nicht notwendig. Und lustigerweise ist es ja so, ich merke jetzt die letzten paar Wochen, meine Frau arbeitet jetzt wieder Vollzeit und jetzt bin ich halt für ihren Film mehr zuständig, weil er halt nur bis 11.30 Uhr in den Kindergarten geht und dann meine Frau erst um 16, 17 Uhr heimkommt. Also wenn ich mit ihm alleine unterwegs bin, ist es meistens extrem problemlos und wenn die Mama ums Eck kommt, dann fängt er meistens an irgendwie kranklich zu werden oder dann raunst er und macht Sachen, die er den ganzen Tag bei mir nicht macht. Das ist so sehr undankbar eigentlich für eine Frau, die eigentlich die meiste Arbeit macht. Dann auch noch den Grand-Dobzum kriegen, den er den ganzen Tag irgendwie aufbaut.
Michael Strasser:
[9:14] Aber ja, es ist ungerecht. Aber generell, also wir versuchen schon, uns viel zu teilen. Momentan ist halt jetzt auch mein Part, aber man muss schon ehrlicherweise sagen, also dieses wirkliche Halbe-Halbe, das haben wir nie geschafft, obwohl ich selbstständig bin. immer meinen Tag frei einteilen kann, immer was machen kann. Also ich weiß nicht, wie das funktioniert oder wie das funktionieren kann. Also mit unserem Wurm ist es einfach nicht gegangen. Die ersten drei Monate hat er nur geschrien, weil er so starke Blähungen gehabt hat und da hat das irgendwie begonnen, dass er, Also er wurde dann relativ lang gestillt und auch diese Nähe zur Mama beim Einschlafen und so.
Bernhard:
[9:53] Also das heißt, da war er unter Anführungsstrichen Mama Kind, mehr jetzt irgendwie?
Michael Strasser:
[9:57] Ja, also immer so, wenn es Richtung Einschlafen am Abend geht, habe ich einfach keine Chance gehabt.
Bernhard:
[10:03] Okay.
Michael Strasser:
[10:03] Da hat er einfach immer die Mama verlangt und das ist schon fast ein bisschen hart. Es war für mich nichts Cooleres, dass ich mit ihm am 8. am Abend schlafen gehe. darf hat. Aber ja, oft beginnen dann erst meine Arbeitstage an die Zeit.
Bernhard:
[10:18] Weil du halt dann, und das hast du schon gesagt, du bist selbstständig, also von dem her unter Anführungsstrichen freie Zeitanteilung, wobei das ja als Selbstständiger auch nicht ganz stimmt, weil wenn du nichts machst, kommt da doch keine Kohle rein. Also von dem her ist das gar nicht mal so frei, aber man tut sich leichter, ein bisschen was zu verschieben, als wenn man irgendwie 9 to 5 hat.
Michael Strasser:
[10:33] Genau, das ist halt mein Vorteil, die Zeit von neun bis halb zwölf am Vormittag sind meine zweieinhalb Stunden, wo ich quasi, mir Auswärtstermine einteilen kann und ab dann ist es eigentlich so, dass ich alles nochmal mit ihm gemeinsam mache, wobei ich halt auch, so gut es geht, einfach lieber mitnehme. Also auch wenn ich in der Stadt ein paar Wege habe, es takte in meinem Kunde eh.
Bernhard:
[10:56] Geht das auch? Also im Sinn von, was kriegst du für Feedback, wie reagieren die Leute damit darauf, wenn du einfach der Kind mitnimmst? Ich meine, was ja selbstverständlich ist, wenn es nicht ausgeht. Ich mache das ja auch, wenn es sich irgendwie ausgeht.
Michael Strasser:
[11:08] Mir ist das Es war halt völlig wurscht. Also es ist ja so, ich mache schon seit zehn Jahren meine ganzen Geschäftstermine im Radlgewand, weil ich halt einfach immer versuche, meine Wege mit dem Radlgewand zu kombinieren. Und oft ist es einfach so, dass ich wenn irgendwo einen Weg habe in der Stadt, dass ich schon mit dem Radlgewand hinfahre, weil ich weiß, dass ich im Anschluss gleich zum Training weiterfahre. Das ist mir einfach völlig wurscht, um ehrlich zu sein. Also ich versuche generell, es ist mir... Also ich versuche generell nicht zu viel zu denken, was die anderen über mich denken. Ist mir doch wurscht.
Bernhard:
[11:43] Nein, das ist eine kluge Einstellung, nur weil, also ich schätze das wahnsinnig, aber du gerade auch gesagt hast, du hast versucht, irgendwie sehr viel abseits von Klischees zu machen. Diese Klischees entstehen ja auch.
Michael Strasser:
[11:51] Ein gutes Beispiel, was ich zu dem Thema erzählen kann, ist, letztes Jahr Sportlergala. Ich bin eingeladen worden, weil ich halt, ja.
Bernhard:
[12:00] Das sind Sportler mit Herz. Sportler mit Herz.
Michael Strasser:
[12:02] Genau. Und da kriegt man halt auf der Bühne dann so ein Trophäe überreicht. Und ich bin halt eingeladen worden vom Veranstalter, da sage ich, ja, voll cool, Leibmann, danke und danke auch, dass meine Frau mitkommen darf, aber ich sage es euch gleich, ich nehme meinem Sohn auch mit, weil er lässt sich von niemandem anders betreuen, und ich möchte nicht, dass meine Frau, die so viel im Hintergrund für mich mitarbeitet, diese Auszeichnung genauso verdient hat, will ich nicht daheim dann sitzen lassen, die will ich nicht mitnehmen und dann ist irgendwie zurückgekommen. Nein, es ist leider Abend voranstatt ein Galaabend und da sind keine Kinder zulassen. Und ich habe halt einfach dann nur zugeschaut, dann schickt sie mir die Trophäe halt mit der Post. Und dann hat es, glaube ich, nur eine halbe Stunde gedauert, bis sie dann aber richtig zurückgerüttet haben. Geil. Und dann meinte ich, so schlimm ist es halt nicht. Ich soll halt dann einfach schauen, wenn die Live-Übertragung beginnt beim ORF, dass das Kind weit hinten ist und nicht durch die Bühne rennt und so. Und dann haben sie plötzlich...
Bernhard:
[13:07] Hat es funktioniert.
Michael Strasser:
[13:07] Hat es funktioniert. Das war dann eh total... Ich meine, der Abend beginnt eh schon zwei Stunden vorher mit dem Essen. Da ist es einfach jedem egal, ob da ein Kind um etwas umrennt. Und dann, wenn die Übertragen beginnt, am Viertel neun, die Kerstin ist dann eh im Anschluss gegangen, weil der wieder müde und der will ja auch ins Bett.
Bernhard:
[13:23] Viertel neun ist ja für ein Kind in dem Alltag ohnehin meistens schon spät.
Michael Strasser:
[13:27] Eben, genau. Und das war halt dann total unproblematisch. Und wir haben auf der Gala sehr viele Blicke geerntet, aber auch viele, die hergekommen gesagt haben und gesagt haben, naja, cool, dass sie es macht.
Bernhard:
[13:38] Eigentlich gehört es so.
Michael Strasser:
[13:39] Genau.
Bernhard:
[13:40] Ich finde das auch super und ich unterstütze das wahnsinnig. Ich finde das sehr großartig. Man will halt oft nicht, und deswegen ist es super, dass es Leute wie ich gibt, man will halt oft nicht der Erste sein, der es macht. Also bei der nächsten Galatum ist es vielleicht schon leichter, wenn sie ihre Kinder mitnehmen, aber der Erste sein, der sozusagen unter Anführungsstrichen die Härte hat, zu sagen, ja, dann schickt mir den Schmor mit der Post. Das musst du halt auch mal machen.
Michael Strasser:
[13:59] Ja. Finde ich gut. Ich hätte es tatsächlich durchzogen. Also mir wäre das dann einfach immer denke ich, das gibt es doch nicht. Also oft, was ich einfach so in den letzten zwei Jahren, alle, die so auf Kinder, man kriegt immer wieder nette, aber man eckt immer wieder an, wenn mit einem Kind unterwegs ist und so, man wird immer so schief angeschaut und jeder vergisst, dass man vielleicht selber ein arme Kind war. Das ist das, was ich einfach so völlig nicht verstehe. Wenn man irgendwo, keine Ahnung, in ein Restaurant, ich gehe nicht wirklich in ein Restaurant, wenn man wo in ein Gasteil sitzt und das Kind halt gerade, irgendwie knauert und man böse Blicke erntet vom Nachbartisch und denkt man, ist das auch mal ein kleines Kind?
Bernhard:
[14:45] Ich meine, es gibt so einen schmalen Grat, finde ich, zwischen den Eltern ist es wurscht, was das Kind macht und das ist halt einfach ein Kind. Also wir haben in einer Folge darüber geredet, dass in einem etwas besseren Restaurant gab es eine Kinderspielecke und dann haben die Angestellten böse geschaut, weil das Kind halt diese Kinderspielecke auch verwendet hat. Und man denkt, oh ja, komm. Ich meine, dann macht es das nicht. Entscheidet es euch.
Michael Strasser:
[15:08] Entweder so oder so. Nein, also ich respektiere die Regeln, wenn man in einem Restaurant, es gibt viele Restaurants, wo halt einfach keine Kinder, oder es gibt Hotels, wo steht, keine Kinder, ist ja fein. Also wenn man das klar vor allem definiert, dann kommt man ja nicht dorthin. Aber umgekehrt, man...
Bernhard:
[15:25] Jetzt hast du schon gesagt, du warst auch, jeder von uns war auch mal Kind. Hast du diese Wertigkeit, diese hohe Wertigkeit von Familie, die du lebst, hast du dir das Kind auch so gespürt?
Michael Strasser:
[15:36] Ja, definitiv. Es ist nach wie vor so, dass ich zu meiner Familie, zu meinen Eltern, also ich meine, ich bin jetzt 41.
Bernhard:
[15:47] Wie war denn der 40er überhaupt? Nur ganz kurz so aus. War das für dich irgendwas?
Michael Strasser:
[15:50] Nein.
Bernhard:
[15:51] Nichts, war da wurscht?
Michael Strasser:
[15:52] Ja. Also ich feiere, habe noch nie mein Geburtstag gefeiert und deshalb habe ich den 40er eigentlich auch überhaupt nicht gefeiert. Nein, habe ich nicht gefeiert.
Bernhard:
[16:01] Wenn du dich erinnern kannst, war es entweder extrem gut oder sehr wenig feiert.
Michael Strasser:
[16:06] Nein, also ich bin tatsächlich so, dass ich das Alter tatsächlich nur aus einer Zahl ansehe, die irgendwie in der Geburtserkunde jetzt steht. Mein Ziel ist es, bis hoffentlich ins hohe Alter sehr leistungsfähig zu bleiben. Und wenn ich jetzt sehe, wie sich der Moritz entwickelt, dann muss ich da zuschauen. Also es wird jetzt, ich meine jetzt, vorgestern ist es eine erste Wanderung runtergegangen, also ein Wanderweg der Kategorie 3, wo viele schwächere Wanderer schon ziemlich pfachen, der steigt da die Stufen runter und es dauert jetzt alles eine Spur länger. Also wir haben ein bisschen diesen Moment schon ein bisschen kommen sehen. Aber ja, das wird nicht lange dauern, wird mir dir um die Ohren fetzen, glaube ich.
Bernhard:
[17:04] Aber nochmal zurück, ich habe dich jetzt mit den 40ern unterbrochen. Du hast gesagt, du hast selber, wie du aufgewachsen bist.
Michael Strasser:
[17:10] Ja, die Familie hat einen hohen Stellenwert. Meine Eltern unterstützen mich heute noch bei meinen Aktivitäten und auch bei dem Verein, den ich betreibe. Da gibt es einem auch viel zum Helfen bei verschiedenen Events. Die sind immer voll dabei. Und das war für mich auch ein bisschen so der Grund, selber eine Familie zu gründen, weil ich irgendwie gemerkt habe, wie wichtig mein Bruder und ich für meine Eltern bin und was das für eine Aufgabe ist, wenn man älter wird. Und das war für mich dann auch mit der Grund, zu sagen, ich möchte eine Familie haben, weil ich möchte auch meine Altwerden noch einen Sinn haben. Und ich will nicht, keine Ahnung, von einem Golfplatz zum anderen pilgern, nur weil ich halt einfach niemanden habe, um den ich mich kümmern kann.
Bernhard:
[17:52] Also ist Familie für dich, wenn du sagst Sinn, ist Familie der Sinn?
Michael Strasser:
[17:57] Ja, ist schon ein großer Sinn. Also es ist, ich habe in meinem Leben, also wie soll ich sagen, der Moritz ist die anstrengendste Bereicherung unseres Lebens. Also es gibt, als unglaublich anstrengend, man ist unglaublich oft fertig, aber am Ende des Tages denkt man sich, okay, ich habe schon viel... Viel Unnötigeres im Leben gemacht. Und dass es nicht weniger anstrengend war.
Bernhard:
[18:25] Du sagst gerade, also wenn jetzt jemand wie du, der all diese extremen Sporterlebnisse hinter sich gebracht hat, von Anstrengung redet und sagt, das ist das Anstrengendste, worauf du dich eingelassen hast, ist eigentlich das Kind.
Michael Strasser:
[18:42] Weißt du, diesen psychologischen Aspekt dabei hast. Anstrengung ist die Anstrengung, das eine ist eine physische Anstrengung, mit der kann ich gut umgehen, mein Leben lang mache ich Leistungssport, aber dann hast du noch diese psychische Komponente eines Kindes, der halt einfach, keine Ahnung, wenn er jung ist, viel schreit, viel weint, du weißt nicht warum, weshalb, du warst nicht zum Helfen. Also unser Moritz hat die ersten drei Monate durchgeschrien, weil er halt einfach unglaubliche Blähungen gehabt hat. Ich bin mit ihm nächtelang spazieren gegangen in der Bauchtrage, ich bin am 1. in der Nacht gegangen, am 3. in der Nacht gegangen, am 5. In der Früh gegangen, ich weiß genau, in welcher Bäcker, in welcher Uhrzeit beliefert wird in unserem Kressel, weil ich einfach nächtelang mit ihm umgegangen bin. Und das war die einzige Möglichkeit, wie er halt irgendwie den Schlaf gefunden hat. Das waren schon Phasen, die sehr hart waren. Aber ich möchte es trotzdem nicht missen.
Bernhard:
[19:37] Warum ist das wertvoll? Weil das ist etwas, also das sind ja genau diese Dinge, das sind in Wirklichkeit die Horrorgeschichten, die du erzählt bekommst, von jemandem, der schon Kinder hat, wenn du selber noch keine hast. Das ist das, wo ich...
Michael Strasser:
[19:49] Ein Glück war das bei uns nicht so. Aha, okay. Das war der große Vorteil, dass wir in unseren unmittelbaren... Die Kinder meines Bruders sind jetzt schon junge Erwachsene. Also wie die quasi ganz jung waren. Mein Bruder ist neun Jahre älter und die Kinder sind jetzt schon 18, 19, die Großen. Und wie die wirkliche Babys waren, war es für mich noch zu bald. Da habe ich mich noch nicht so richtig dafür interessiert und da war ich zu wenig nah dran, um das live mitzubekommen. Und sonst im unmittelbaren Umfeld hat es nicht viel gegeben. Und deshalb haben wir das einfach mal so gemacht und sind jetzt dann nachher draufgekommen, was eigentlich was dazugehört. Aber ich denke mir mal, andere schaffen es auch.
Bernhard:
[20:33] Aber warum ist das für dich, also du sagst, du nimmst das gerne in Kauf und du möchtest das nicht missen. Was gibt dir das?
Michael Strasser:
[20:41] Da könnte man drei Ebenen zurückstellen. Was ist der Sinn des Lebens? Das Leben oder ist der Sinn des Lebens, dass ich irgendwann ganz viel Geld am Konto habe und Immobilienbesitz und fünf Autos habe? Oder ist der Sinn des Lebens einfach auch, dass man Freude, Emotionen, also ich lebe ja auch mit den Sportprojekten, die ich gemacht habe, ich lebe ja für Emotionen, für Sachen, die man nicht am Geld kriegt. Das sind die wertigsten Sachen, das sind die Sachen, die man nicht am Geld kriegt. Wenn ich mir irgendein großes Sportprojekt vornehme, für mich das jahrelang vorbereite, das organisiere und dann schaffe und ich weiß, das kriegst du nicht am Geld, sondern nur mit eigenem Fleiß ist das mega. Und das Gleiche ist aber auch, finde ich, so mit Moritz. Das sind einfach Werte, Erfahrungen und war nicht dann einfach, ich möchte es einfach nicht missen und jetzt ist er halt ein bisschen über zwei und jetzt redet er und jetzt macht er und jetzt tut er und dann ein Papa und es ist auch so cool und.
Bernhard:
[21:43] Also ich wollte dich jetzt nicht unterbrechen, aber das ist genau das, was auch die Wissenschaft zeigt. Der Sinn des Ganzen sind Beziehungen. Zwischenmenschliche Beziehungen sind der Grund, warum wir das machen. Nichts anderes macht dich glücklicher. Also du brauchst Familie im Sinn von, Familie muss jetzt nicht blutsverwandt sein, aber Familie im Sinn von dir nahestehende Menschen, die dir wohlgesonnen sind. Das ist der Grund und die Voraussetzung, dass du als Mensch glücklich werden kannst. Und dementsprechend verstehe ich eben, was das ist. Aber jetzt ist immer die Frage, wie empfindest du es selbst?
Michael Strasser:
[22:10] Du kannst den ganzen Tag, kann dir ein Kind nerven, kann dich anrehen, kann dann sudern und dann kommt er am Abend her, fällt da um ein Haus, lächelt dich an und du hast alles vergessen, was am ganzen Tag passiert ist. Das sind einfach schöne Momente und ich finde einfach, wenn man mit offenen Augen durchs Leben geht, kannst du in der Gesellschaft, da kennst du sehr schnell Menschen, die selber Familie haben oder die halt nie irgendwas, nie eigene Kinder gehabt haben. Die sind einfach, die verstehen gewisse Sachen, glaube ich, gar nicht. Aber es soll jeder bitte entscheiden, ob eine Familie haben möchte oder nicht. Ich kann auch genug, die sich bewusst dagegen entscheiden. Ich habe einfach Angst gehabt vor dem Alter, wenn ich irgendwann einmal 50, 60, 70 bin. Was ist der Sinn meines Lebens, wenn ich keine eigenen Kinder habe? Also ja, das war für mich einfach schon so der Grund, einfach eine schöne Aufgabe zu haben, eine anstrengende. aber eine wunderschöne Aufgabe zu machen.
Bernhard:
[23:08] Trotzdem ist es halt so, dass man sich oft denkt, das, was du machst, diese unglaublich, diese nicht ungefährlichen Projekte, die du machst, wo du wochenlang, ich meine, da kann dir auch was passieren, ich brauche dir über Unfälle nichts erzählen. Das kann auch anders ausgehen. Wenn man für sich selber verantwortlich ist, ist das die eine Sache.
Bernhard:
[23:26] Wenn man nicht nur für sich selber verantwortlich ist, was spielt denn das für eine Rolle in deinem Kopf?
Michael Strasser:
[23:34] Ich möchte jetzt einfach sagen, dass sich mein Risikomanagement nicht grundlegend verändert hat, weil das erkennt man, wenn Sportler über viele Jahre, und ich mache das jetzt, ja keine Ahnung, bald 20 Jahre, augenscheinlich gefährliche Sachen machen, kommt man darauf, dass da sehr viel Planung und Strategie im Hintergrund ist. Und wenn ich halt irgendwie hohe Berge runterlaufe, dann mache ich das nicht zum ersten Mal, sondern habe ich das ja 20 Jahre lang aufgebaut. Das ist das, was die Leute sehr gerne vergessen. Man sieht halt in Social Medias immer nur die Highlights und die gefährlichen Momente, die lassen sich natürlich gut verkaufen und das taugt einer Leute, aber sie sehen halt nie den Prozess dahinter. Und ich wollte einfach, bevor es mit Moritz geht, auch noch nie nicht draufgehen in meinem Leben und genauso wenig möchte ich jetzt draufgehen. Ähm, Aber das war schon ein Grund. Ich wollte schon immer mit der Kerstin verheiratet sein, weil ich schon weiß, dass jedes Leben gefährlich ist. Und wenn man viel am Rad trainiert im Straßenverkehr, es gibt Situationen, die gefährlich sind. Aber wenn ich jeden Tag mit dem Auto in die Arbeit fahre, also ich glaube, statistisch gesehen ist es auch nicht so viel weniger gefährlich.
Bernhard:
[24:50] Und du hast auch, und da haben wir im Vorbesprech kurz gesprochen gehabt, das wusste ich nicht, aber finde ich wahnsinnig spannend, deswegen würde ich es gerne erwähnen, darüber gesprochen, dass du vor 2018, wo du Ice-to-Eis gemacht hast, also Alaska, Patagonien, einmal durch Nord- und Südamerika mit dem Radl durch, dass du da quasi eigentlich Familienvorkehrungen getroffen hast. Erzähl mal bitte ganz kurz.
Michael Strasser:
[25:13] Ja, wir haben einfach nur meine Samen eingefroren, weil wir halt gewusst haben, die Wahrscheinlichkeit, wenn man drei Monate lang jeden Tag 18 Stunden Radl fährt, die Wahrscheinlichkeit hoch sein kann, dass da irgendwas passiert. Und das war meiner Frau ein Anliegen und für mich war klar, okay, machen wir das. Und das haben wir jetzt ja einige Jahre lang eingefroren gehabt. Und als dann der Moritz beim ersten Versuch entstanden ist, haben wir das dann aufgelöst, weil es kostet doch jedes Jahr was, das Einführen. Und jetzt haben wir uns gedacht, ja, es funktioniert scheinbar eh. Also genau, der Moritz war irgendwie, ist sehr schnell passiert. Also passiert ist nicht passiert, er war jetzt ein absolutes Wunschkind. Also wir haben uns bewusst dazu entschlossen, eine Familie zu gründen und waren dann sehr happy, dass das dann sehr gut funktioniert hat. Und wir werden sehen, ob der Mauritz noch eine Geschwister kriegt. Also es ist nicht so, dass wir es erzwingen wollen, aber vielleicht passiert es, vielleicht auch nicht. Also wir sehen das sehr offen.
Bernhard:
[26:25] Also ihr seid nicht zwingend komplett zu dritt, aber wenn sie ist, ist es auch super.
Michael Strasser:
[26:28] Also ich würde es mir schon sehr wünschen. Ich glaube, die Kerstin auch, aber wir werden es jetzt nicht erzwingen. Ich glaube, so ist es richtig formuliert.
Bernhard:
[26:36] Wie geht es dir, wenn du so Projekte machst, ich meine, das 771 war vom Zeitraum her des Wegseins von der Familie nicht so lang, wie wenn du sagst drei Monate am Radl. Ich meine, da reden wir, aber trotzdem, denke ich mir.
Michael Strasser:
[26:53] Das würde ich nicht mehr machen. Also das ist vielleicht der Unterschied. Seit es in Moritz gibt, also so drei Monatsprojekte würde ich jetzt nicht mehr machen. Bicke? Nein. Aus verschiedensten Gründen, aber der Moritz ist sicher einer. Also eine Woche weg sein, das kenne ich, weil ich immer wieder ein Trainingslager machen muss, wo ich dann eine Woche weg bin, aber einfach so Trainingslager, wo ich sage, also wenn wir ab dem Zeitpunkt, dass wir zwei Wochen unterwegs sind, dann nehme ich die Familie mit.
Bernhard:
[27:19] Das ist ja, glaube ich, auch ein Teil dessen. Deine Frau, die Kerstin, spielt ja eine sehr wichtige Rolle. Jetzt nicht nur als Mama, Ehefrau, Partnerin, sondern ja auch in der Planung von deinen Projekten, oder?
Michael Strasser:
[27:33] Ja, weil die Kerstin halt auch Sportlerin ist. Also sie verdient zwar nicht ihr Geld damit, aber sie ist so von der Art und Weise, haben wir uns über den Sport kennengelernt. und das ist wahrscheinlich auch der einzige Grund, warum wir uns beim Radfahren kennengelernt haben. Und da ist mir nicht aufgefallen, dass ich eigentlich ein gescheites Stückler ein Stück weit kleiner bin als sie. Und wir haben uns quasi das erste Treffen vereinbart, wie wir beide am Rad gesessen sind. Für sie ist relativ groß und für sie war das bislang, also sie hat noch nie einen Freund gehabt, der kleiner ist. Und das war jetzt mal ein großes Glück. Ja, Nadie Kerstin, die trägt das schon eigentlich, muss man sagen, voll mit, aber sie zeigt auch Grenzen. Also es gibt dann schon gewisse Ideen, die ich so habe von Sportprojekten, die ich dann mit ihr diskutiere. Und sie ist aber auch die, die klar Grenzen absteckt, was sie sich vorstellen kann, was sie unterstützen würde. Und umgekehrt aber auch, was sie nicht unterstützen würde.
Bernhard:
[28:38] Gibt es Sachen aus dem Extremsport, die du in den Extremsport-Papa-Seichen mit reinnehmen kannst?
Michael Strasser:
[28:46] Ja, es gibt ganz viele Parallelen. Also schon auch jetzt dieses 7-7-1-Projekt, wo ich die sieben höchsten Berge der sieben Alpenländer gemacht habe. Ich habe da relativ wenig geschlafen. Also ich habe die ersten Nächte schon drei Stunden geschlafen, aber dann die letzten Nächte nur mal zwei Stunden geschlafen bei dieser extremen körperlichen Belastung. Aber was ich halt auch gewusst habe, der Moritz hat die ersten drei Monate unseres Lebens durchgeschrieben. Wir haben die ersten drei Monate lang, war das eine absolute Grenzerfahrung für uns. Wir haben uns abgewechselt und geschlafen, dass wir irgendwie das noch geschafft haben. Und schon lange habe ich gewusst, okay, ich kann das. Wir haben das drei Monate ausgehalten. Das ist ganz wenig geschlafen mit dem Terror. Und dann werde ich wohl eine Woche auch aushalten. Und das war dann eigentlich überhaupt kein Problem. Also wenn man so eine hohe Motivation hat, ein Projekt irgendwie so durchzuziehen und umgekehrt, wenn ich mehr Gas gebe, weniger schlafe, sehe ich meine Familie wieder früher. Und das war für mich auch bei dem Projekt die größte Motivation, weil ich gewusst habe, im Ziel sehe ich die Kerstin und Moritz und meine Familie. Meine Eltern haben das erste Mal die Chance gehabt, ein Projekt im Ziel zu erleben. Das war schon eine große Motivation für mich.
Bernhard:
[30:00] Also dass du im Ziel dann auch tatsächlich, ich habe mitbekommen eben, weil ich mir eben deine Instagram-Stories auch angeschaut habe zu dem Thema, also da waren wir alle da und haben dich in Slowenien, wo du angekommen bist, empfangen.
Michael Strasser:
[30:11] Genau, also die engste Familie war da, mein Bruder, meine Eltern, meine Schwiegereltern, der Moritz, das war wunderschön und das hat mich die ganze Wochen gepusht, um möglichst schnell im Ziel zu sein, um sich möglichst schnell zu sehen. Also das war schon ein großer Motivator für mich.
Bernhard:
[30:29] Was man auch sieht und was ich wahnsinnig spannend gefunden habe, und das finde ich wirklich, und da merkt man einfach, ist hier beide, die Kerstin und du, das passt sowas von großartig zusammen. Was habe ich gesehen? Du bist jetzt in der Schwangerschaftswoche 39 mit einem Gummipandl. Oder was war das da irgendwie? Jetzt seid ihr gemeinsam den Berg hinauf. Ich meine, Schwangerschaftswoche 39, da reden wir schon von, das ist schon recht kurz vor knapp. Und trotzdem, also jeder darf ja sagen und machen, was er will und wo er sich gut fühlt dabei. und sie hat sich offenbar gut gefühlt dabei, sie hätte es nicht gemacht und sie hat es gemeinsam auf dem Berg mit dem, mit du vorne mit, und was war das dann, so ein Gummibandl oder was hast du dann?
Michael Strasser:
[31:04] Ja genau, es gibt so ganz stabile Gummibänder und mit denen kann man das machen, das hat brutal gut funktioniert.
Bernhard:
[31:11] Also du quasi unterstützt sie?
Michael Strasser:
[31:13] Ja, genau, ich kann quasi vorne richtig Gas geben und kann sie quasi ziehen und das ist halt gerade das bisschen was, was ihr halt hilft, damit es für sie auch noch Spaß macht. Also die Kerstin hat in der Schwangerschaft schon gescheit gelitten. Ich meine, die ist ja bis zur 39. Woche einfach selber wandern gegangen. Sie hat natürlich da immer wieder unterschiedlichste Blicke geerntet. Weil, wenn man jetzt nicht viele Hochschwangere am Berg trifft, aber für sich hat es gepasst und für mich hat es gepasst und für keinen anderen muss es passen. Und das ist ja oft so, wie wir durchs Leben gehen, dass wir versuchen, nicht zu viel zu schauen, was wollen die anderen von uns sehen, sondern was passt für uns zwei. Also immer die Frage, die wir uns stellen, passt es für uns zwei? Und wenn es für uns zwei passt, dann ist es okay.
Bernhard:
[32:04] Ist das auch sowas, dass du vielleicht anderen Vätern oder Eltern generell, weil ich glaube, da unterscheiden wir jetzt einfach nicht, mitgeben möchtest. So als Ratschlag im Sinne von, hey, ist doch wurscht, was die anderen sagen, oder?
Michael Strasser:
[32:18] Ja, ich versuche generell, also es gibt ein paar so Besprüche, wenn du immer halt nur mit der Herde gehst, wirst du da immer nur die Ärsche von hinten sehen. Also man muss halt einfach den Mut haben, einfach zu sagen, ich mache das, für mich passt das. Und deshalb machen wir, oder für mich, für uns passt das. Ich glaube, das Wichtige ist immer nur, dass sich die Familie einig ist. Und der Rest ist eigentlich komplett egal. Und es gibt schon auch Familien, die solche Wege gehen. Natürlich wird das Training nicht einfacher mit dem Kleinen. Man hat viel mehr Sachen, die man beachten muss. Man kann jetzt keinen Trainingsplan versuchen umsetzen zu wollen, aber es geht immer viel mehr, als man glaubt. Und ich habe letzte Woche 23 Stunden trainiert und fast alles nur mit Armen. Und das geht, wenn man will, es geht.
Bernhard:
[33:16] Man muss schon suchen. Ich habe das Gefühl, ich habe damals in der Karenzzeit und auch in der ersten Zeit, wo meine erste Tochter geboren wurde, auch dir irgendwas gesucht, wo du vor allem auch vielleicht irgendwie angeleitete Stunden gemeinsam mit Kind machen kannst. Also es gibt ja sehr viele Angebote für Frauenrückbildung und so weiter. Das, was ich in Rückbildung habe, jetzt nicht braucht. Also das war jetzt kein Thema für mich. Aber ich bin dann beim Crossfit fündig geworden, wo es halt einfach eine große Crossfit-Box gegeben hat, wo in der Mitte ein abgesteckter Bereich war, wo eine Kindergärtnerin gesessen ist, die hat währenddessen die Kinder von den Trainierenden bespaßt und halt gefüttert und alles mögliche.
Bernhard:
[33:51] Das ist ein super Konzept. Und du hast währenddessen trainiert. Und hat aber auch geheißen Crossfit Mom. und ich habe dann gesagt, hey, wir benennen das auf Mom and Dad um, weil ich bin auch da und es ist so, also du musst schon auch wieder aufzeigen und sagen, hey, da gibt es auch Papas, da gibt es auch Menschen, die nicht in diesen alten Bildern verhaftet sind und sagen, ich würde das gerne machen.
Michael Strasser:
[34:11] Ja, was ich vor allem aufbrechen wollte, ist, dass man mit seinem Kind am Rücken auch tatsächlich hochwertig trainieren kann. Ich bin halt in der Vorbereitung auf das Sims im Eins Projekt, Ich bin, glaube ich, 35.000 Höhenmeter mit Ärm am Rücken in der Kraxen gegangen. Und ich denke mir, die Kraxen hat mit Ärm und mit der Ausrüstung knapp 20 Kilo. Und ich denke mir, wenn ich mit 20 Kilo 2000 Höhenmeter gehen kann, dann kann ich auch mit einem 5 Kilo Rucksack schnell sein. Und das ist abartig geiles Training einfach. Wir sind viel im Winter gegangen, es geht im Winter genauso gut, wir sind Skitouren mit Ärm gegangen. Natürlich sind das halt Pisten nahe Skitouren. Ich gehe im Gelände rauf und fahre die Piste runter, sodass es halt wirklich super safe ist. Und das geht halt auch nur, weil wir halt unser Leben lang Skifahren, meine Frau selber zehn Jahre lang Skilehrerin war.
Bernhard:
[35:06] Also ihr wisst, was ihr tut.
Michael Strasser:
[35:07] Genau, wir glauben zu wissen, was wir tun. Man muss im Winter aufpassen. Wir waren auch schon bei minus zehn Grad unterwegs mit ihm. Da muss man halt wirklich extrem gut einpacken, weil er hat halt keine Bewegung. er ist kalt. Und dann geht man halt keine dreistündige Tour, sondern dann ist man halt nach einer Stunde wieder unten und das ist auch fein. Also man muss sich halt ein bisschen arrangieren, man muss sich abwechseln. Meine Frau braucht auch ein Training. Also meine Frau ist auch so, die braucht ihre, ja, fast jeden Tag auch irgendein Training, weil sie einfach sich gern bewegt. Das muss man halt gut koordinieren, aber wir haben auch zum Beispiel das Glück, dass man, einen privaten Kraftraum nutzen dürfen. Da war er mit, ich glaube, keine Ahnung, da war er vier Monate das erste Mal und dann zahlt er halt die anderthalb Kilo Kettlebells durch den Raum. Man muss halt aufpassen, dass es sich nicht wehtut, aber wenn er jetzt handeln sieht, der schaltet hin und fängt an.
Michael Strasser:
[36:10] Im Wohnzimmer haben wir Ringe aufgebaut und der hängt jetzt 20 Sekunden, schwingt er auf Ringen. Und er ist aber jetzt zwei Jahre und wenn man ihm so zuschaut, wie er sich bewegt, wir haben halt im Wohnzimmer eine Airtrackbahn stehen, weil halt einfach das cool ist. Er wollte immer springen und es hat ihm halt nie, immer so ein bisschen gefehlt, haben wir gesagt, ne passt, dann kaufen wir eine Airtrackbahn. Das ist so eine Bahn, die halt so eine ganz leichte Federung von unten gibt.
Bernhard:
[36:39] Wo es halt sehr schöne Bodenturnen-Sachen machen kann.
Michael Strasser:
[36:41] Genau, die Bodenturnen holen sich ein bisschen mehr Rebound. Rebound, genau.
Bernhard:
[36:47] Ja, das ist super und vor allem, ich meine, da spielen halt viele Sachen zusammen. Du und deine Frau, ihr versteht beide, wie wichtig das ist und ihr lebt es ihm auch vor, weil du kannst ja sagen dem Kind, was du willst, wenn du es ihm nicht vorlebst.
Michael Strasser:
[36:58] Nein, alles was vergessen. Vorleben. Vorleben, dann macht das automatisch das Gleiche, wie wir gehen beim anderen. Vor allem an jede Kraxen, wir gehen immer mit Stecken, bergauf, bergab nicht immer. Der Kleine, der schnappt sich die Stecken und wieder mitgehen. Das ist natürlich drei Meter zu lang, aber hauptsächlich, er will Stecken haben. Und vorleben, einfach das machen, die Kinder wollen doch eh immer nur das, was die Eltern einer vorleben. Und wenn die Eltern einer halt vorleben, dass sie keine Ahnung, vor dem Fernseher woken, ich meine, ich habe meinen Fernseher mit 18 Jahren abgegeben, das ist jetzt so ein Jahr 23 Jahre.
Bernhard:
[37:33] Da war es noch eure.
Michael Strasser:
[37:34] Ja, tatsächlich, da war der Fernseher noch ein Meter tief. Und es geht. Pfff. Vor allem, die Kinder wollen doch immer nur das, was die Eltern machen.
Michael Strasser:
[37:47] Und wenn die Kinder merken, dass die Eltern eine Freude haben bei dem, was sie tun, dann... Aber wir versuchen einfach immer noch Angebote zu geben. Wir werden unser Kind niemals zwingen, ihnen einen Sport zu machen. Also einfach ausprobieren, was ihnen taugt. Und ich meine, der hat relativ früh, mit zehn Monaten hat er schon zum Gehen begonnen. Es geht halt nie alles. Das heißt natürlich, motorisch ist er extrem weit, dafür ist er sprachlich sicher nicht bei den Ersten dabei, aber das ist halt immer so bei den Entwicklungen von Kindern, das geht halt nie alles.
Bernhard:
[38:19] Und das fragt irgendwann kein Mensch, ab wann du geredet hast.
Michael Strasser:
[38:22] Aber umgekehrt, was du motorisch nicht in den jüngsten Jahren vorbereitest, wirst du als Erwachsenen niemals lernen. Also das erkennt man ganz eindeutig bei komplexeren Sportarten. Alles, was du nicht als kleines Kind vorbereitest, wirst du als Erwachsenen einfach niemals lernen.
Bernhard:
[38:40] Also beim Schwimmen merkst du das extrem, finde ich. Also da merkst du einfach, wer hat als Kind einen Schwimmkurs und vor allem mal vielleicht auch Vereinsschwimmen besucht. Also das ist ein Riesenunterschied. Ich habe dann erst mit Erwachsenen schwimmen, ich habe schon schwimmen können, aber halt britscheln und habe gewusst, was ich tue, aber dass dann einmal irgendwie wirklich die Techniken und die unterschiedlichen… Was du
Michael Strasser:
[39:00] Aus den Kindern lernst, was das Erwachsenen immer nur irgendwie hinmurkst. Aber gerade beim Berggehen oder beim Bergablaufen, ich glaube, ich kann deshalb nur relativ gut bergablaufen, weil ich halt mein ganzes Leben als Kind immer noch draußen war. Ich habe nie fernsehen dürfen, ich habe keine einzige Spielkonsole bekommen. Ich war einfach immer noch draußen, habe Baumhäuser gebaut oder bin einfach im Wald. oder bei den Erdhügeln haben wir irgendwelche Burgen gebaut, die waren nur draußen. Ich kann mich erinnern, im Sommer, meine Mutter hat mich vor der Straße mit dem Schlag abgespritzt, weil ich sonst nicht ins Haus reingedürfen habe. Aber das ist genau das. Und wenn er jetzt, das ist so lustig, wir sind halt jeden Tag mit dem Moritz draußen am Spielplatz und wenn es halt regnet, dann sind nicht mehr 50 Kinder da, sondern ist der Moritz meistens allein. Vielleicht verirsener war ein zweites Kind, aber er hat einfach seine Gummelstiegel, seine Regenausrüstung und….
Bernhard:
[40:00] Geht ja genauso.
Michael Strasser:
[40:01] Also er liebt das in Regen draußen zu sein und mit Gatsch zu spielen und ich denke mir, ja, bitte. Also es gibt keine bessere Vorbereitung. Natürlich ist es für die Eltern nicht einfach, weil du hast viel mehr zum Putzen, zum Wegrahmen.
Bernhard:
[40:17] Ihr sagt Boss zu ihm, oder? Manchmal, so auf Online habe ich gesehen. Ihr sagt, ihr nennt den Moritz auch ein bisschen Boss. Der Boss entscheidet, was zu tun ist.
Michael Strasser:
[40:25] Ja, ja, Boss, definitiv. Er ist schon ein Chef. Also man muss aufpassen, dass man da nicht irgendwie zum Untertanen wird. Ich glaube schon, dass man ein Kind sehr viel mitentscheiden lassen sollte.
Michael Strasser:
[40:40] Aber man muss auch Grenzen setzen. Und das ist ganz schwierig jetzt. Ich meine, er ist jetzt zwei Jahre. Er weiß schon sehr lang, wie er seine Grenzen auslotet. Aber es muss dann auch Momente geben, wo er sagt, okay, bis hierhin, aber nicht weiter. Ja, aber es ist natürlich schwierig, wenn er wieder eskaliert oder wenn er irgendwelche Sachen durch die Wohnung schirrt. Und ich kann schon verstehen, dass man im ersten Moment, wäre man geneigt, dass man, keine Ahnung, auf die Finger klopft oder so. Aber das ist halt immer ein völlig falscher Zugang. Du kannst nicht Aggression mit Aggression entgegnen. Das kann man schon machen, aber dann sind wir halt dort, wo wir halt schon immer waren. Und dann halt die Ruhe zu bewahren und das ganz ruhig zu erklären, du, das schießt mir jetzt eigentlich gar nicht durch die Wohnung. Das ist schon herausfordernd. Am liebsten wirst du hingehen und einen auflegen. Aber das ist halt völlig falsch.
Bernhard:
[41:39] Aber jeder Elternteil, der sagt, er hätte noch nie die Versuchung gehabt, jetzt als Kinder, die waren zu klatschen.
Michael Strasser:
[41:46] Der lügt. Der lügt. Komplett. Völlig. Also das ist einfach nur so drinnen, wenn einer seine Grenzen so auslotet und dann du erklärst ihm schon zehnmal, das darfst du nicht. Und dann geht er öfters mal hin und macht es wieder. Dann würdest du ihm einfach so gerne auf die Finger klopfen. Aber ich glaube, hoffentlich wissen das jetzt schon sehr viel,
Michael Strasser:
[42:05] dass man halt nicht mit Aggression begegnen darf.
Bernhard:
[42:09] Drei kurze Fragen habe ich noch. Würdest du dich selber als guten Papa bezeichnen?
Michael Strasser:
[42:20] Das ist eine ganz schwierige Frage. Ich glaube, gut, wie definiert man gut? Für meine Frau und für mich passt es gut, aber gut ist so eine Definition, was ist gut?
Bernhard:
[42:33] Fragst du den Moritz, damit er das beantworten kann. Er ist ja der Einzige, der das beantworten kann, oder?
Michael Strasser:
[42:43] Gut ist echt ein ganz schwieriges Wort. Also ich glaube, dass wir unseren Job einfach ganz gut machen, aber in unseren Augen, vielleicht ist das in anderen Augen ein ganz falscher Ansatz, aber wir glauben, dass wir es gut machen, so wie wir es machen. Aber Perfektion ist immer Illusion.
Bernhard:
[43:07] Ist auch nicht das Ziel.
Michael Strasser:
[43:08] Nein.
Bernhard:
[43:10] Was würdest du, wenn du jetzt quasi gegenüber sitzen würdest von Michi Straßer, bevor er Papa geworden ist? mit dem Wissen, das du jetzt in den letzten zwei Jahren aufgesogen hast in dich, mit den Erfahrungen, die du gemacht hast mit dem Moritz. Welchen Ratschlag würdest du dir selbst geben?
Michael Strasser:
[43:25] Ich würde ihm wahrscheinlich nicht erzählen, wie arg es wird. Dann würde der Michael vielleicht zum Zweifeln anfangen und das nicht so locker nehmen. Ich glaube, eine gewisse Naivität gehört immer dazu. Das gehört dazu, wenn man sich entscheidet, Familie zu gründen. Das gehört auch, wenn ich so meine Ideen habe, dass ich sage, ja, ich möchte mit dem Radl möglichst schnell durch Afrika radeln, gehört auch unglaublich viel Naivität dazu. Ich glaube, man darf im Vorhinein nicht wissen, wie Orks wird,
Michael Strasser:
[43:56] weil man das nicht machen würde. Und das ist halt mit der Familie im Planung, glaube ich, auch. Wobei, wir haben auch genug Befreunde der Pärchen, die Easy-Cheesy-Kinder haben. Ja, ich vergönne es Ihnen. Ein anderer ist kein Easy-Cheesy-Kind, glaube ich. Aber wir schaffen es auch immer.
Bernhard:
[44:15] Letzte Frage. Ich habe im Rahmen des Podcasts auf Spotify eine Playlist,
Bernhard:
[44:20] die von jedem Gast einen Song beinhaltet. Das soll aber jetzt nicht der Lieblingssong sein, sondern einer von denen, vielleicht hast du keine Ahnung, wo auch immer du vielleicht auch mit dem Moritz gemeinsam Musik hörst, so diesen einen Song, der dir deinen eigenen Algorithmus zusammenhaut, weil was dann immer, du weißt, was ich meine. Dieser eine Song, von dem der Moritz nicht genug bekommen kann, Den würde ich da draufsetzen und das wird dann quasi die schlimmste Playlist aller Zeiten wahrscheinlich. Welcher ist das?
Michael Strasser:
[44:47] Das ist ein spezieller Remix von Bella Ciao. Ja. Bella Ciao deshalb, weil wir waren jetzt in der Vorbereitung für das Sims im Eins Projekt, waren wir einen Monat lang am Fuss, das war ein Blas, auf der italienischen Seite. Wir waren einen Monat lang, sind wir da in Italien abgehängt. Ich habe meine Akklimatisationstouren gemacht, teilweise sogar gemeinsam. Also auch das funktioniert. Man kann sogar am Mont Blanc mit dem Kleinen unterwegs sein. Man geht dann natürlich mit ihm nicht ganz rauf, sondern die Kerstin hat dann immer übernommen. Bis 3000 Meter Höhe ist eigentlich kein Problem mit dem Kleinen. Auf jeden Fall waren wir vier Wochen in Italien und jeder sagt zu allem Ciao, zur Begrüßung, zur Verabschiedung, immer Ciao. Und das Wort hat er dort irgendwie aufgefangen und dann hat er auch mal irgendwie dieses Lied Bella Ciao gehört. und seitdem will er das permanent hören. Und das ist also oft ein Rettungslied. Wenn irgendwie merkt, jetzt beginnt gerade eine Situation zu eskalieren, Ablenkung. Ablenkung funktioniert mit den Kleinen immer gut und dann hören wir Bella Ciao und dann ist die Welt okay und dann tanzt er schon richtig und dann gibt es auch ein paar so Musikwechsel und dann tanzt er ganz langsam und dann, wenn er nicht frei kommt, dann gibt er voll Geist. Und ja, das ist definitiv Bella Ciao.
Bernhard:
[46:02] Gut, dann gehen wir den auf die Playlist drauf und ich sage danke vielmals. Ich merke zeitlich, bist du dann schon bald wieder in Richtung Abholen unterwegs,
Michael Strasser:
[46:09] Oder? Ja, genau.
Bernhard:
[46:11] Sehr gut. Was macht es heute gemeinsam? Welches Training gemeinsam steht an?
Michael Strasser:
[46:15] Heute wäre eigentlich Laufen am Programm. Also ich hole ihn jetzt vom Kindergarten ab, dann werden wir gemeinsam was Mittagessen, Dann versuche ich in einer halben, dreiviertel Stunde irgendwie die Pausenzeit mir zu gönnen, damit ich nicht mit dem Vollraum weglaufen muss. Und dann wird er meistens am 1, spätestens wird er dann mir und dann nutze ich
Michael Strasser:
[46:34] diese Chance immer und gehe mit einem laufen. Es geht also eineinhalb Stunden Läufe, die gehen eigentlich immer. Ich habe auch schon zwei Stunden Läufe gemacht und beim Wings for Life sind wir dreieinhalb Stunden gelaufen.
Bernhard:
[46:46] Ich bin gespannt, wie es dann wird, wenn er mein Rad neben dir beim Laufen herfahrt.
Michael Strasser:
[46:52] Ja, das wird sicher dann spannend. Also momentan, er fährt schon ziemlich Laufrad, aber momentan ist es noch relativ gefährlich. Also so auf einem Radweg, wo andere Leute auch fahren lassen, lasse ich ihn momentan noch nicht fahren.
Bernhard:
[47:05] Donauinsel oder sowas würde sich anbieten.
Michael Strasser:
[47:07] Die Donauinsel ist generell im Sommer unglaublich gefährlich. Ich habe vor zehn Jahren einmal einen Unfall gehabt auf der Donauinsel, wo ein Radfahrer von mir aus dem Nichts heraus plötzlich links in die Wiese abgebogen ist. Und das hat mir dann eine Knieoperation eingeheimst. Grundsätzlich ist ja die Donauinsel kein rechtsfreier Raum. Also die Straßen dadurch sind eigentlich StVO-Straßen. War es nun halt keiner. Deshalb ist du halt irgendwie...
Bernhard:
[47:33] Bringt da auch nichts, was das Rechtshaus.
Michael Strasser:
[47:34] Genau, da bringt er genau nichts. Ich habe völlig recht, war unschuldig, bin trotzdem im Spieldeugling. Und bis heute habe ich keine Entschädigung bekommen dafür, weil der Versicherung, der Unfallgegner keine Versicherung hat.
Bernhard:
[47:46] Ja, gibt es.
Michael Strasser:
[47:47] Aber egal. Ja. Nein, also bis wir wirklich auf freien Radwegen unterwegs sind, wird schon ein bisschen Zeit vergehen.
Bernhard:
[47:55] Aber heute mal laufen?
Michael Strasser:
[47:57] Heute relativ sicher laufen, aber die letzte Entscheidung hat auch er. Also wenn er irgendwie sagt, nein, er möchte in Radlauer hin, dann machen wir das. Aber Hauptsache eins von beiden, das passt schon.
Bernhard:
[48:09] Dann sage ich danke für den Besuch, für die Zeit, weil ich weiß, die ist knapp bemessen. Und viel, viel, viel Freude, euch zu twitteln oder vielleicht auch bald zu fit.
Michael Strasser:
[48:17] Schauen wir. Danke.
Music:
[48:21] Music